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 Der Turm der Dämonen

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Blanda

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Der Turm der Dämonen Empty
BeitragThema: Der Turm der Dämonen   Der Turm der Dämonen EmptyDi März 11, 2008 2:22 pm

Für alle die es noch nicht wissen: Ich schreibe eine Interaktive Geschichte.
Hier

wer sich nicht beteiligen will, aber doch gerne lesen.. hier was bis jetzt gesah:



Finster war der Gang vor ihm. Sein Blick hetzte vor und zurück. Das grünliche Licht, hervorgerufen von den vielen Schimmelpilzen an den Wänden und der Decke erhellte den Gang nur spärlich. Nebelschwaden, wie die Seelen zerrissener Geister, verwehrten ihm den freien blick auf den Boden. Sein Atem ging stoßweise und kleine Tröpfchen seines Speichels verteilten sich im Nebel. Unterbewusst roch er sich und verzog angeekelt das Gesicht. Wie lange war er schon hier ? In welche Richtung ging er ? Der blaue Schein seines Schutzschildes vermischte sich mit dem phosphorzierendem Grün der Pilze zu einem seltsamen Farbenspiel. „Welche Richtung?“ dachte er. „Wieso habe ich dieses Buch nur gelesen ?“. Er erinnert sich.. alles begann mit dem Tot des Schwarzwindsoldaten. Unter dem Wams hatte er ein Buch versteckt. Als Bulgar ihn niederstreckte, fiel es ihm fast vor die Füße. Wie magisch hatte er es aufgehoben und wie von selbst öffnete es sich und Zeilen der Verdammnis offenbarten sich ihm. Immer weiter las er und immer tiefer wurde seine Verzweiflung. Tief in seinem inneren schrie eine Stimme, er solle das Buch weglegen. Doch er konnte nicht. Weiter und weiter las er, bis die letzte Seite des Buches gelesen war und es zu staub zerfiel. Sein Blick wurde starr, seine Hände zitterten, genau wie jetzt, und seine Füße taten den ersten unbedachten Schritt. Alle Erinnerung danach schien ihm im Moment wie ausgelöscht. Wie kam er hierher ? Wo war er eigentlich?

Ein Geräusch, vielleicht 10 Meter vor ihm, verborgen im tiefen dunkel des Ganges, lies ihn zusammenzucken.


Ein scharren drang an seine Ohren, gleich dem Kratzen von scharfen Krallen auf steinigem Boden. Sein Blick ging wie von alleine nach unten. Doch er konnte nichts anderes erkennen als den immerwährenden Nebel, der ihm bis zu den Hüften reichte. Sein blick wanderte entlang der Wände. Eine schleimige Masse, gewürzt mit den Sporen der Schimmelpilze, benetzte die Steine. Ein bizzares Muster ergaben der Schleim und die Sporen. Es sah aus, als wären tausend grüne Sternchen in einer zähen Masse vereint. Schweiß tropfte ihm in diesem Moment in den Nacken und erneut verfluchte er sich für diese Aufgabe, die er wahrlich nicht freiwillig auf sich genommen hatte. Das Geräusch war verklungen. Atemlos und zu keiner Bewegung fähig, lauschte er in die Dunkelheit. Es kam ihm vor wie stunden, als er endlich den Atem aus seinen Lungen ließ. Er tat vorsichtig ein paar Schritte in Richtung des Geräuschs und umklammerte sein Schwert. Einen Anderthalbhänder. Ein Überbleibsel seiner Vergangenheit. Er schüttelte die aufkommende Erinnerungen aus seinem Kopf. Seine Haare, fettig und strähnig, waren eingeklemmt unter dem Eisernen Helm. Am liebsten würde er den Helm vom kopf reißen und sich kratzen, aber er traute sich nicht auch nur ein Quäntchen seines eh schon bedürftigen Schutzes auch nur eine Sekunde zu reduzieren. Erneut schritt er voran, das Schwert mit zittriger hand zum plötzlichem Schlag erhoben.

Reflexartig warf er sich nach hinten, als ihn ein Lufthauch über die Wange strich. Er rollte sich ab und stand mit einer geschmeidigen Bewegung wieder auf. Sein Schwert reflektierte den Schein seines magischen Schildes und sein Beine zitterten. „Ruhig“, sagte er sich, „du bist ja echt nervös“ drang es flüsternd über seine Lippen. Er musste kichern. Er, der starke Krieger, gestählt bei den besten Lehrern des Reiches. Erneut machte er zaghaft und eher tastend wenige Schritte nach vorn…


…Ein dunkler Rahmen umspielte das Sichtfeld des Wesens. Doch das war ihm gar nicht bewusst. Schon seid seinem bestehen hat es diesen fixierenden Blickwinkel. Im Zentrum seines Blicks sah es eine Kugel aus Licht, das ihm in den Augen wehtat. Er folgte dem Licht von rechts nach links ganz automatisch. Katzengleich umschlich es die natürliche Gesteinssäule und seine Krallen bohrten sich leise in den Stein. Ein Schemen schien in dem Licht zu hausen. Ein geschmackvolles Schemen. Das Wesen ließ seine Zunge heraus und zog sie wieder ein. Es schmeckte Angst, herrliche Angst und flüchtig auch Schweiß. Die Seele des Schemens in dem gleißenden Licht war sein. Genüsslich knurrte es…

Er wusste nicht, wie weit er gegangen war und auch das Geräusch hatte er nicht wieder vernommen. Einmal, ganz schwach, glaubte er ein Knurren zu vernehmen und verharrte. Aber so stark er sich auch anstrengte es zu lokalisieren, konnte er die Richtung nicht bestimmen, aus der es kam. Auch wiederholte es sich nicht. Also zuckt er die Schultern und tastete sich weiter. Im letzten Moment sah er vor sich eine Wand. „Bin ich in einer Sackkasse gelandet?“ fragte er sich? Er wagte es nicht die Wand abzutasten, weil er angst hatte, der grünliche Schleim würde sich auf seiner Haut festsetzen und ihn verrückt machen. Mit der Spitze des Schwertes stieß er einmal gegen die Wand, nur um festzustellen, das sie auch wirklich da war. Er schaute sich um. „Eine Kreuzung. Links oder Rechts? „ flüsterte er mehr zu sich selbst. Unschlüssig, welchen Weg er gehen sollte, lauschte er in die Stille hinein..

Seiner inneren Stimme folgend, wendet er sich nach links.

Der Gang wurd breiter. Vereinzelte Steinsäulen säumten den Pfad und ließen dunkle Nieschen erkennen. Das allgegenwärtige grüne schimmern drang nicht bis hinein. In seiner vorsicht gespannt wie eine Feder, hielt er sich rechts an der Wand, grade so weit entfernt, dass er den Schleim nicht berührte. Sein Blick huschte in jede Niesche, seine Ohren versuchten in die Dunkelheit zu horchen.
Drei dieser Alkoven hatte er schon passiert und seine Nerven entspannten sich ein Wenig. "Ein Buch, das ein Buch sucht" dachte er, "wie kann es sein, das ein Buch weiß, dass sich ein anderes in dem Besitz eines Dämons befindet?".
Ein geräusch wie fließendes Wasser war von vorne zu vernehmen. Er spürte, wie seine Kraft ihn verließ, sein Schild begann zu flackern und zu ersterben. Das stetige blaue Leuchten hatte seine Augen doch mehr geblendet als er dachte. Die nun über ihn hereinbrechende Dunkelheit ließ ihn stocken. Auch war kein grünes Schimmern von den Wänden mehr zu sehen. In völliger Dunkelheit verharrte er.
"Verdammt", dachte er grade noch, als ihn ein Schlag von hinten gegen seine rechte Schulter traf. Er machte einen Satz nach vorn, rollte sich ab und kam sofort wieder auf die Füße. Er wirbelte herum und sah..

schwärze.. "Besinne dich", war sein Gedanke. Er sammelte seine Kraft, baute sie auf und entließ sie in einem befreienden Schrei. "SCHUUUM KAA.. KAA..kaaa..aaa..aa.a", schallte es von den Wänden wieder. Wie aus dem schlaf gerissen ertönte ein vielstimmiges Kreischen. "Du Vollidiot", sagte er laut,"nun hast du alles auf dich aufmerksam gemacht." Er wirbelte ob eines geräusches hinter sich herum, drehte sich gleich zurück, sein Blick ging hecktisch hin und her, er versuchte die Quelle der nun immer lauter werdenden Kreischerei zu ergründen. Schweiß rann ihm den Rücken runter, seine Augen waren nass. Die Hand, in der er das schwert hielt, war ekelig feucht. Er festigte den Griff und wartete in der sich auflösenden Dunkelheit. Licht von vorn war zu erkennen, er dreht sich um, sah auch dort Lichter auf sich zukommen, ebenso von links, aus dem einem in kurzer entfernung angrenzender Gang kamen Lichter. Sie schwebten höher, als er selber war. "Das ist das Ende", dachte er bei sich. Sein Schutzschild leutete Blau, wie ein kleiner funken Hoffnung am schwarzen Firnament....

Schwer atmend saß er an der Wand gelehnt und blutete aus mehreren Wunden. Die Erinnerungen an die letzten Minuten waren gänzlich verblasst. Sein Schwert, besudelt mit den seltsamen Säften der Wesen vor seinen Füßen, lag schwer in seiner Hand. Seine Waffe war kaum durchgedrungen. Abgeprallt war sie, als würde er gegen eine Wand aus Stein schlagen. Aber seine innere Kraft und seine Magie haben schließlich obsiegt. Doch wie lange würde er das noch durchhalten ? Seine Tränke, sie fingen grade an zu wirken, würden nicht mehr lange halten. Noch zwei solcher Kämpfe, und er wäre des Todes. "Ich muss mir was einfallen lassen", dachte er bei sich, "keins dieser Wesen hatte irgendwas bei sich. Bin ich vielleicht sogar falsch hier ? War das ganze nur eine List?". Er lag inzwischen in einer großen Kammer, voll des gleißenden Lichts, das durch eine Kristallader an der Decke diese Höhle flutete. Wie er hierher kam, wusste er nicht mehr. Wasser trat in einem Strahl aus der gegenüberliegenden Wand und floss in eine art Becken, das am ihm zugeneigten Ende jedoch in einem Loch wieder verschwand. Vor ihm, eigentlich in der gesamten Höhle, lagen die Kadaver der Dämonen in ihrem gelben Blut. Leicht in der Schwebe hingen noch die stofflichen Reste eines von ihren Zauberern. Seine Feuerzauber hatten dem Krieger schwer zugesetzt und oftmals hatte er den Tot klar vor Augen. Er wusste nicht was er tun sollte. Zu seiner Rechten war ein Loch in der Wand, das aussah wie ein Gang, der aus der Höhle führt. Aber er war zu schwach. Eigentlich würde er lieber hierbleiben und schlafen.. schlafen... schlafen..
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Blanda

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Der Turm der Dämonen Empty
BeitragThema: Re: Der Turm der Dämonen   Der Turm der Dämonen EmptyDi März 11, 2008 2:23 pm

"Was hat dich denn hierher verschlagen?", fragte Feysala. Sie stand nahe der Tür an der Feuerstelle, eine Schürze um ihre schmale Tailie und rührte in einem großen Topf, aus dem es herrlich duftete. Wie lange hatte er nicht mehr gegessen ? Sein Hunger regte sich schier mit gewalt und sein Magen fing an zu knurren. "Hach", lache sie,"ich höre schon, weshalb du hier bist". Sie lächelte ihn strahlend an und wies ihm einen Platz an dem schweren Esstisch. 4 Stühle waren drum gestellt, von denen er wusste, das sie diese selbst hergestellt hatte. Nicht nur,das sie eine Meisterin des Drachen war, nein, sie verstand es auch außerordnetlich gut, mit Werkzeug aller Arten umzugehen. Sie stellte ihm einen dampfenden Teller hin, reichte ihm einen löffel, nahm sich selbst und setzte sich ihm gegenüber. Ihre blauen augen leuchteten im Kerzenschein, während er sie anschaute. Dann senkte er seinen blick auf den Teller und fing an, das Essen regelrecht in sich hineinzuschaufeln. Nach einiger Zeit hörte er auf, schaut hoch und blickte gradewegs in ihr Gesicht. Ein belustigender Ausdruck lag darin. Sie hatte die Arme aufgestützt,und lehnte den Kopf darauf, während sie ihm beim Essen zusah. Es war ihm recht peinlich. Er kam in ihr sauberes Haus und benahm sich wie ein Barbar.Er zwang sich, langsam zu essen. Er hatte es schon immer geliebt wenn sie kochte, oder wenn sie mit .....

Ein stechender schmerz in seiner Linken schulter ließ in je zusammenzucken. Das Bild vor seinen augen wechselte zu schnell. Er war eingeschlafen. Er konnte in dem Licht kaum etwas sehen. Ein Pfeilschaft, gleich dem, die er scheinbar eben erst verkraftet hatte, steckte in seiner linken Schulter. Er schaut in die Richtung, aus der der Pfeil kam und erstarrte. Durch einen Durchgang drängten sich unendlich viele dieser Monströsitäten. Mit rotblitzenden Augen, langen Stacheln an den Enden ihrer armgleichen Gliedmaßen statt Händen oder Krallen und den spindeldürren Torso quollen sie aus dem Ausgang, wie zuviel hefe in einer Backform. Er rollte sich nach rechts, zu der Höhle , ergriff sein Schwert, sprang auf die Füße und rannte in die Schwärze..

Wie weit war er gelaufen ? Er wusste es nicht. Er hatte nur versucht, dem lauten kreischen zu entkommen und war gerannt, wie selten in seinem Leben. Schwer atmend stützte er sich gegen die Wand. Seine Brust schmerzte, und sein Schwert lag ihm schwer in der Hand. Den Pfeil hatte er sich herausgezogen und einer seiner Tränke hatte dafür gesorgt, dass die Wunde sich schnell wieder schloß. Langsam kam die Ruhe wieder. Kein Laut war zu vernehmen außer sein ruhiger werdender Atem. Er schaute vor sich und sah auf eine art Statue. Der Boden war wieder mit einer dicken Nebelschicht bedeckt, die ein Gehen zur Gefahr machte. Langsam, einen Fuß vor den anderen setzend, näherte er sich dieser Figur. Sie war zwei Fuß größer als er, eine Fratze zierte das Gesicht. Auf beiden Seiten ragten vier Arme aus dem Torso, die in seltsam geformten Klauen endeten und ein kräftiger Schwanz drängte sich nach hinten heraus. Die stämmigen Beine endeten in Krallen, größer als Bulgars Hände. Er umrundete die Statue. Er konnte sich keinen Reim darauf machen, warum sie hier stand. Mitten im Gang. Ok.. dieser Gang war großzügig angelegt, aber irgendwie kam sie ihm doch fehl am Platze vor. Er zuckte die Schultern und drehte sich um.
Ein knirschen lies ihn herumfahren. Hatte sich der eine Arm bewegt ? Angespannt starrte er auf die Figur...

Stille umgab ihn. Kleine Sterne tanzten ihm vor den Augen, bis ihm auffiel, dass er die Luft angehalten hatte. Zischend ließ er sie entweichen. Seine Augen ruhten immernoch auf der Statue. Leichter Staub rieselte von ihrem rechten Arm herunter, aber ansonsten war alles ruhig. Rückwärts gehend, entfernte er sich von der Statue, bis sie in der Dunkelheit verschwand.

Er wusste nicht, wieviele Gänge oder Räume er schon durchquert hatte. Es schien kein Ende zu nehmen. "Hoffentlich komme ich je wieder hieraus" dachte er bei sich, als er seinen Magen knurren hörte. Er legte seine Hand auf dem Bauch und fühlte plötzlich einen scharfen Stich im Nacken. Die Luft wurde ihm abgedrückt und er merkt grade noch, wie seine Füße den Boden verließen. Langsam wurde es dunkel, leicht durchzogen von immer blasser werdenden Sternen...

...Getäuscht hatte es ihn. Starr war es stehengeblieben, als das Menschenwesen ihn beobachtete. Es entfernt sich.. Das Staturgleiche Wesen wartete noch ein wenig, bis die Schritte des Menschenwesens verklangen und drehte sich um. Der Geruch von Angst lag noch klar vor ihm und wies ihn den Weg wie eine rote Schnur. Leise verfolgte es das Menschenwesen und immer wieder schmeckte es die Luft. Sie war salzig. Hier an der Stelle glich sie einem faulen Pilz. Angstgeschmack. Das Menschenwesen war hier durchgekommen. Der Staturgleiche führte die Verfolgung weiter...

... Da war er... leise ging es auf das Menschenwesen zu. Es hörte noch ein knurren, als es ihn am Hals packte und mit seiner scharfen Mittelkralle in seinen Hinterkopf drückte. Dann hob es ihn hoch, .....

Silbrige Fäden reiner Energie, die entlang seines Schwertes streiften, kosteten ihn beinahe die letzte Lebenskraft. Mit einer kaum zu beschreibenden Anstrengung brachte er sein Schwert in die höhe, winkelte den Arm an und entließ den Blitz. Es gab ein knistern, er merkte kaum, wie er auf den Boden fiel. Auf händen und Knien, den Kopf nach unten fallen lassend, sammelte er erneut Energie für seinen letzten Schlag. Er stand auf, taumelte zu dem Staturgleichen Wesen, holte aus und ließ seine letzte Magische Kraft fließen. Das Ergebnis war verheerend. Das betäubte Wesen stand mitten in dem Strahl reiner Energie.. Es schien durchleuchtet, gleich einer dreckigen Lampe. Als die Magie verebte, löste die Statue sich auf und rieselte zu Boden. Bulgar sank auf die Knie, und fiel vorüber. Eine erlösende Schwärze breitete sich sanft in ihm aus und das letzte was er sah, war ein Buch im staub des Gegners....

... ein Reißen an seinen Haaren brachte ihn wieder zur Besinnung. Er wurde in die Höhe gezogen, etwas griff unter seine Arme und zog ihn über den Boden. Stunden vergingen, so kam es ihm vor, als er an eine Lichtquelle kam, abgelegt wurde und man eine Decke über ihn legte. Dann schlief er ein....


... der Duft dieser vielen Blumen überlagerten den Durft Ihrer Haare. Eng aneinandergelegt, lagen sie auf der Wiese und schauten hinauf zu dem Wasserfall. Tonnen von Wasser rauschten zeitgleich den Berg hinab, und Nebelwolken verbargen die Vögel, die Ihre Nester an dem Rand zu haben schienen. Feysala atmete ruhig und er glaubte sie schliefe. Als er sich zu ihr drehte, schaute sie ihm jedoch genau in die Augen. Erneut fühlte er diesen Stich der Einsamkeit, wann immer er sie ansah. Sie schien ihm so unerreichbar...


... Sein Körper schmerzte, egal wo und wie er sich bewegte. Er öffnete seine Augen, nur um sie schnell wieder zu schließen. Selbst das wenige Licht tat ihm weh. "Ich habe mir doch gar nicht so viel getan, warum schmerzt es mich überall". Er versuchte erneut seine augen zu öffnen, aber abermals stach ihm das Licht wie ein Messer in die Augen. Langsam drehte er sich um. Er wollte sich aufrichten, aber seine Arme gaben unter ihm nach. Am schlimmsten waren diese pochenden Kopfschmerzen, und er hätte jetzt ein kaltes Bad gebraucht. Erneut stemmte er sich auf und diesmal konnte er sich halten. Irgendwas stimmte nicht. Er konnte sich auf seinen drei Fingern nicht abstützen. Auch störte ihn der Schwanz. Er brachte ihn ständig aus dem...

"Schwanz ?, was für ein.."

Er ließ sich fallen, griff nach hinten und packte den Schwanz. Er konnte es nicht glauben. Nun riss er die Augen auf, ignorierte die heftigen Schmerzen und schaute sich um. Er lag in einer erhellten Höhle. Neben ihm war eine Art Bassin, in dem er ruhiges Wasser erkannte. Er krabbelte darauf zu.. er musste wissen und sehen, was mit ihm los war.. Er stemmte sich auf und zog sich immer näher dahin...

.. seine drei finger krallten sich um den rand des Bassins während er sich mit aller kraft hochzog. Ein Blick auf seine Finger ließ sein blut gefrieren. Die ehmals braune Haut war aufgeplatz und blutverschmiert. Unter der Haut sah er eine tiefdunkle bläulich schimmernde Haut, wie er sie bei einigen der Daimonen hier gesehen hatte. Seine Nägel hatten sich verhärtet und endeten nun als scharfe hornige Krallen. Er hatte keine Daumen mehr, auch der kleine Finger war verschwunden. Die restlichen drei Gliedmaßen waren verdickt und besaßen nur ein Gelenk. Aber er spürte viel Kraft in den Klauen, und war sich sicher, dass er damit jede Rüstung zerreißen konnte.

Sein Körper fühlte sich heiß an, er zitterte heftig, als er den Kopf über den Bassinrand schob...

Er glaubte selbst zu erbleichen, als er in dem ruhigen Wasser sein Spiegelbild sah. Seine Augen hatten sich katzengleich verändert. Keine Lider mehr, keine Augenbrauen. Es war ihm Fell gewachsen, sehr kurz, aber dicht. Sein Mund, nun eine Schnauze, war besetzt mit einer Reihe von Spitzen Zähnen, jedoch hatte er seine Eckzähne verloren. Sie sahen alle Gleich aus. Seine Ohren hatten sich von der seite nach oben verschoben und waren Spitz zulaufend, wie bei einem Luchs. Seine eigene Haut war am Kopf schon gänzlich verschwunden und ersetz durch die tiefdunkle bläulich schimmernde, wie sie auch an den Klauen begann.

Er lies sich mit einem Schrei der verzweiflung von Rand fallen und schlug hart mit dem Schädel auf den Boden. Eine erlösende Ohnmacht machte sich in ihm breit...


... "komm, lass uns ein wenig Schwimmen gehen" sagte Feysala, stand auf und lies ihr Gewand von den Schultern gleiten. Ihre Figur raubte ihm erneut den Atem. Er wendete seine Augen ab, schämte sich, das er sie so anstarrte. Sie aber lachte hell auf und sprang kopfüber in die schäumenden Fluten des Wasserfalls. Ihm schien eine Ewigkeit vergangen zu sein, als sie endlich wieder auftauchte, sich umdrehte und an der Wasseroberfläche langgestreckt zur Ruhe kam. Leicht in den Wellen wogend, betrachtete er ihre kleinen aber festen Brüste, die Siluette ihrer Scham klar vor Augen. "Komm ins Wasser", rief sie, " es ist herrlich erfrischend". "Wir werden uns eine Lungenentzündung holen", sagte er schwach. "Feigling", kam es über das Wasser zurück. Er stand auf, doch drehte er ihr den Rücken zu. "Ich werde in die Stadt zurück gehen, ich hab noch zu tun", sage er eher leise und ging den Hang hinauf zur Straße. Als sie außer Sichtweite war, blieb er stehen, sank in sich zusammen und weinte....


... ein dumpfes Pochen an seinen Schläfen weckte ihn auf. Er fasste sich an den Kopf und fing an, sie zu massieren. Er merkte, wie ihm jemand unter den Kopf fasste und hochhob. Dann spürte er etwas heißen an seinen Lippen. Er trank dankbar, denn nun merkte er das er hunger und durst hatte, wie damals in der Wüste.. er hatte sich damals verirrt, als..

.. Er öffnete die Augen und schaute in ein männliches Gesicht. Es strahlte ruhe und Kraft aus. Er hatte einen säuberlich gestutzten Bart um die Kinnbartie und seine Haare wirkten gepflegt. In seinen Armen steckte eine Kraft, die Bulgar sofort auffiel....
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Blanda

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BeitragThema: Re: Der Turm der Dämonen   Der Turm der Dämonen EmptyDi März 11, 2008 2:23 pm

... "Ich habe dich hier gefunden. Du scheinst einen Kampf gehabt zu haben. Das dort drüben lag in deiner unmittelbaren nähe", damit zeigte er auf ein Buch und Bulgar erinnerte sich, das es wohl das war, was die Statue hinterlassen hatte. "Du hast aus dem Nacken geblutet, und ich musste dich erstmal aus dem Staub rausholen. Dann habe ich dir deine Wunden gesäubert, und diese Verbunden. Einmal hast du geschrien und hattest hohes Fieber. Was hat dich dazu bewogen, dich in den Dämonenturm zu begeben?". "Ich.. ", er überlegte, wie er es ihm sagen sollte, ohne sich zu blamieren. Bulgar zeigte auf das Buch.. "Das ist ein Erbgut aus unserer Familie",log er, "das habe ich gesucht. Aber ich war mir nicht bewusst, das es hier so viele dieser Wesen gibt. Aber wer bist du, und was machst du hier ?"
"Mein Name ist Daske, ich bin Kriegerabsolvent des Körpers und ich suche hier einen Schmied, der soll um einiges Besser sein, als der unsrige aus der Stadt. Meine Meisterschaft habe ich schon sehr lange hinter mir", und er zeigt auf seine im Fakelschein golden glänzende Rüstung. "Aber ein Krieger deines Ranges sollte sich wahrlich noch nicht hier hin wagen. Das Buch muss ja sehr wichtig sein, das du fast in den sicheren Tod dafür gehst?". "Ja, das ist es"; sagte Bulgar,stand auf und ging zu dem Buch hinüber. Es war in dunkelblaues Leder gefasst, gleich dem der Haut der Daimonen. Auf der Vorderseite prangte eine Fratze, er hatte sie schon mal gesehen. Blitzartig kam ihm das Spiegelbild in den Kopf, und fast hätte er das Buch fallen lassen.. Aber irgendwie konnte er das nicht.. Sein drang, das Buch zu öffnen, wurde immer stärker, aber seine Angst zu werden, was er gesehen hat, hilt ihn noch davon ab.. ..

.. Schmerzen zogen durch seinen Körper, erneut bekam er Fieber. Sein innerstes wehrte sich dagegen. Vor seinen Augen erlebte er diesmal seine Verwandlung hautnah mit, und ihn fröstelte. Er sammelte all seine Kraft und ein innerer Schrei löste sich .. „Neeeiiin“…

.. das Buch in seiner Hand zerfiel zu Staub. Das Fieber war weg, seine Gedanken wieder klar. In seinem Inneren fühlte er sich stark, neue Erkenntnisse machten sich in ihm breit. Daske, der ihn dabei beobachtete, schaute mit sonderbarem Blick auf Bulgar und lächelte wissend.
Bulgars Hände fühlten sich an, als hätten sie an Stärke zugenommen. Doch das lag wohl eher an den erlebten Strapazen. Er drehte sich um.. „Wie komme ich hier wieder raus?“, fragte er Daske. „Hm.. du alleine, nehme ich an, eher Tod. Meine Zeit jedoch ist begrenzt und meine Suche wird wohl noch dauern. Der Platz hier ist recht sicher, jedoch weiß man das nie.“, sagte Daske und schaute ihn nachdenklich an. „Nun gut, ich begleite dich hinaus. Folge mir“

.. Sie waren vielleicht 3 Stunden verschiedene Gänge gegangen, und hatten den einen oder anderen Kampf fechten müssen, doch die Kraft und Ausdauer vom Krieger Daske hatte das Unterfangen sehr leicht erscheinen lassen. Die kurzen Hieben und eleganten Drehungen mit seiner Klinge hatten ihnen all zu leicht den Weg geebnet. Bulgar fragte sich insgeheim, ob er nicht vielleicht die falsche Lehre vollzogen hat, doch vergaß er dabei auch nicht die Erfahrung, die der Krieger der Körperlehre schon in sich trug, und die er erst selber noch erlangen musste. Er kannte seinen Meister gut genug und war sich sicher, das dieser Daske ebenbürtig, wenn nicht gar überlegen war. Sein Anteil auf dem Rückweg jedoch war beschämend gering. Er nahm sich vor, seinem neuen Freund diesen Dienst angemessen zu entgelten. Aber erst mal mussten sie hinaus…

.. Daskes Hieb traf den Gemeinen seitlich in den Torso, doch statt ihn zu durchtrennen, sah es fast aus, als prallte er ab. Der Gemeine hackte mit seiner Sense nach Daskes Kopf, doch eine leichte Drehung lies diese seitlich am Helm abgleiten. Bulgar sammelte seinen Willen, die Blitze zuckten an seiner Waffe entlang und er entließ ihn auf den Gemeinen. Betäubt von der Wucht konnte Daske zum entscheidenden Schlag ansetzen. Er hob seine Waffe hoch über den Kopf , schwang sie einmal herum und drehte sich elegant durch den Gemeinen hindurch. Das gelbe Blut spritzte fontänengleich in die Höhe und der Gemeine sackte zusammen. Schwer Atmend standen Daske und Bulgar Seite an Seite und lauschten in die Stille. Bulgar wollte gehen, doch Daske hielt ihn fest.. „ Stop, junger Krieger.. es ist noch nicht vorbei. Das war einer der stärksten hier auf der Ebene und diese haben die Angewohnheit, als Geist wiederzukommen. Wappne dich, junger Freund.“ .. leichte Angst schlich sich in Bulgars Hinterkopf. Die unermüdliche Zuversicht und Stärke des Kriegers war ihm die letzten drei Stunden ein Halt.. und nun schien es, als ob er ebenfalls unsicher war, ob sie den nächsten Kampf überleben würden.. Bulgar schüttelte diese Gedanken ab, und atmete flach..
„Sollen wir nicht lieber Weglaufen, wenn dieser Geist so gefährlich ist?“ fragte Bulgar und schämte sich sogleich für seine Feigheit. Leicht amüsiert schmunzelte Daske, „Nun, wir könnten natürlich auch fortlaufen. Es liegt ganz bei dir.“. Ein schelmischer Ausdruck lag in seinen Augen, als er Bulgar direkt ansah….

Unschlüssig schaute er auf den Boden. Seine Gefühle waren total durcheinander. Feigheit und Mut rangen in ihm um die Vorherrschaft. Seine Gedanken wurden je abgelenkt, als er sah, dass bei dem Torso des Gemeinen sich leichter Nebel bildete. Gebannt starrte er auf die Wolken und zupfte Daske leicht an den Haaren, damit er sich das auch anschaute. Bulgars Kopf schnellte nach vorne, als er von dem Krieger einen heftigen Schlag auf den Hinterkopf bekam. „Hey junger Freund. So nicht. Ich mag verstehen wenn du Angst hast, deshalb kannst du trotzdem reden, und musst mir nicht die Haare rausreißen.“. Bulgar hörte ihn gar nicht, sein Blick war gebannt auf das Schauspiel vor ihm gerichtet.
Aus dem Nebel wuchs .. nun ja.. ein Fleischklumpen hervor. Blutschlieren überzogen dieses „Etwas“ und es wurde immer größer. Langsam konnte man Arme und Beine, den Kopf sowie eine bösartig aussehende Sense erkennen. Ihm stockte das Blut in den Adern und war zu keiner Bewegung mehr fähig. „Na, junger Krieger“, sagte Daske belustigt, „ auf, auf in das Vergnügen“, wobei er sich lachend erhob, und sich auf den Geist warf…

Bulgars Haare hingen ihm im Gesicht, sein hals brannte und der Geruch des Ebrochenen vor ihm verschlug ihm den Atem. Er war so ein Feigling. Lag hier auf allen vieren und kotzt sich die Seele aus dem Leib, während sein neuer Freund den Geist bekämpft. Aber das viele Blut .. und die sehnige Haut, aus der die Schreie der Gefallenen widerhallten, war zu viel für ihn gewesen. Flüchtig wagte er einen Blick und sah, wie der Krieger grade den Geist zerschnitt. Sein Schwert leuchtete in einem blauen Feuer und Funken mächtiger Magie srüten daraus hervor. Die Oberfläche sah aus wie ein türkiser Bergsee und der Wellenschliff glich dem sanften Wogen des Wassers. Bei jedem Schlag, den der Krieger führte, glaubte Bulgar ein eine art Musik zu vernehmen, gleich dem Singen lieblicher Frauenstimmen. Er hatte von dieser Waffe gehört, der Nympfenklinge, war aber sicher, dass es nur der Leuten Phantasie entsprang, doch nun sah er es mit eigenen Augen. Ehrfürchtig verfolgte er die flüssigen Kampfbewegungen….

„Nana“, sagte Daske,“nu lass den Kopf nicht hängen. Dieser Turm ist nun mal nicht für Krieger deiner Klasse. Auch du wirst noch deine Erfahrung sammeln, und Mutiger werden.“ Aufgemuntert von diesen Worten und der Zuversicht des Kriegers, straffte Bulgar seine Schultern und Blickte nach vorn. “Ich denke, du solltest nun deinen Schmied suchen. Ich habe dich lang genug aufgehalten. Von hier komme ich alleine weiter.“, sagte Bulgar und reichte dem Krieger seine Hand. Mit einem seltsamen Ausdruck in den Augen erwiderte er den Handdruck und packte seine Sachen. Bulgar sah, wie der Krieger gedankenversunken dastand. „Nahima, komm..“ hörte er Daske rufen.. „Nahima.. nun mach schon“, sein Ton wurde schon etwas ungehalten….

Ein lautes Schnauben war hinter Bulgar zu vernehmen und als er sich umdrehte, verschlug es ihm die Sprache.
Ein Pferd, groß wie ein Haus, stand keine 2 Meter von ihm entfernt und schaute ihn von oben herab an. Eine mächtige Panzerung zierte den Körper und gefährliche Stahlspitzen ragten an den Seiten des Kopfes nach vorn. Selten hatte er so ein Pferd gesehen. Neuer Mut durchflutete ihn und er fühlte sich an der Seite dieses Kriegers unbesiegbar. Entschlossen drehte er sich zu Daske. "Ich glaube, ich begleite dich doch. Es wird zeit, sich sein Brot zu verdienen". Daske schaute ihn an, sagte aber nichts. Er ging zu seinem Ross und saß auf. "Nun denn, junger Krieger, auf zum Schmied." Er gab seinem Pferd die Sporen und ritt voraus...

Mehrer Stunden waren sie schon Unterwegs. Die Umgebung hatte sich leicht verändert. Sie waren nun in der vierten Ebene angelangt. Säulen erstreckten sich vom Boden bis zu der Decke und der Boden war mit einer art Schleim überzogen, der das Laufen gefährlich machte. Die Luft war erfüllt von leisen Geräuschen, deren Ursprung Bulgar nicht erkennen konnte. „Stop“, flüsterte Daske, „ich glaube, dort vorne, hinter dieser Säule, ist jemand“. Bulgar schaute angespannt in die Richtung.
„Komm heraus, wer immer du bist“, rief Bulgar.
„Junge.. so macht man das nicht“, schnaubte Daske.
Aber Bulgar war schon auf dem Weg zur Säule. Hinter dieser gab es ein rascheln dann sah er eine Bewegung. Er blieb stehen.
„Werdet ihr mich töten, wenn ich herauskomme?“, fragte die Stimme
„Nein, man, warum sollten wir?“, rief Bulgar verwirrt.
Hinter der Säule trat ein Sura vor, der einen gehetzten Eindruck machte. Seine Rüstung wies mehrer Löcher auf und sein dämonischer Arm war seltsam verdreht.
„Bitte, ihr habt versprochen, mich nicht zu töten.“. Seine Stimme hatte jede Kraft verloren und sie schien nur noch aus Angst zu bestehen.
„Komm heraus“, sagte Daske sanft, „dir wird nichts geschehen“
„Habt ihr vielleicht etwas zu essen dabei?“, flehte der Sura.
Bulgar nahm seinen Rucksack von der Schulter, und kramte etwas hartkäse und Wurst heraus, ging drei Schritte auf den Sura zu und reichte es ihm.
„Danke“. Er biss große stücke aus dem Käse und kaute gierig.
Plötzlich schaute er Daske mit ängstlichen Augen an.
„Werdet ihr mich töten?“
„Nein, das werde ich nicht. Sag, was ist geschehen?“
„Wir waren zu Zwölft“, antwortete er kauend, „ aber wir hatten keine Chance“. Er weinte, als er in die Wurst biss.
„Sie haben sich einen nach dem anderen geholt. Sie haben ihnen die Arme und Beine ausgerissen und ich sah, wie ein Dämon meinem Freund den Kopf abbiss. Sie haben alle gefressen.“. Er vergrub seinen Kopf in die Hände und weinte, während er versuchte zu essen.
Bulgars Magen verkrampfte sich vor Mitleid.
„Bitte“, flehte der Sura, „wenn ihr mich töten wollt, dann macht das von hinten, damit ich es nicht sehe.. Bitte…“
Mit einem Brennen in den Augen und vor tränen verschleierten Blick schaute Bulgar Daske an. Unausgesprochene Worte gingen zwischen ihnen hin und her…..

„Wie wäre es, wenn du uns begleitest?“, fragte Daske. Der Sura schaute kauend hoch, und seine Stirn legte sich in Falten. Es sah aus, als würde er überlegen.
„Wo wollt ihr denn hin?“
„Wir wollen den Schmied hier im Turm suchen. Der soll viel bessere Arbeit machen, als der aus dem Dorf.“
Panik breitete sich in dem offenen Gesicht des Sura aus. “Zum Schmied? Aber der wird doch von dem Herrn der Dämonen bewacht und auch von großen Metinsteinen, diesen Toren, die das Böse in die Welt holen.“, Speichel tropfte ihm aus den Mundwinkeln und er sackte wimmernd in sich zusammen. Daske betrachtete ihn mit ausdrucklosen Augen. „Warum ich“, fragte er sich im Stillen. „Komm schon, .. wie heißt du eigentlich?“. „Surantor“, antwortete er schluchzend, „Bist du sicher, das wir das schaffen?“ Hoffnungsvoll schaute er dem Krieger in die Augen. Daske war sich selbst nicht mehr so sicher. Die Heilmittel wurden langsam knapp und ein Kampf gegen den Herrscher dieses Turmes war zwar verlockend, doch mit diesen Leuten im Schlepptau würde es sich eher als hinderlich erweisen. „Ja“, antwortete er festen Glaubens, „jedoch wohl kaum alleine. Ihr habt hier eigentlich noch gar nichts verloren und ich bin sicher, es wäre euer Tod, würde ich euch mitnehmen. Packt eure Sachen und…“
Von hinten waren eindeutig Hufgeräusche zu vernehmen und Stimmengemurmel. Die drei drehten sich um.
Eine große Schar kam aus dem Dämmerlicht auf ihren gepanzerten Pferden auf sie zu. Daske, Bulgar und Surantor erwarteten sie. Reihe um Reihe formierten sich die Fremden Reiter zu graden Linien. Daske erkannte das Wappen der Trojaner. Erleichterung breitete sich in ihm aus, als ihm die gesamte Schlagkraft gewahr wurde. Damit lies sich der Weg zum Schmied nun doch erreichen. Frohlockend trat er einen Schritt vor. Aus den vorderen Reiterreihen lösten sich zwei Kämpfer und hielten dicht vor Daske an.
„Hiho Krieger Daske, gegrüßt sei mir der Streiter der Dragons.“
„Auch ihr seid Willkommen in diesen bösen Hallen“, antwortete Daske ohne zögern, „Wollt ihr die ebenen hinauf?“
„Ja, das haben wir vor, doch was machst du alleine mit diesen jungen Kämpfern hier ?“
„Ich stieß zufällig auf jeden einzelnen in tödlichen Gefahren und nahm mich ihrer an, genau wie man es von uns erwartet. Jedoch wäre es mir lieb, würden wir sie nicht ihrem Schicksal überlassen. Ich werde euch natürlich begleiten, „sagte er, während er sich schon auf sein Schlachtross Nahima zog,“ und bitte dich, diese beiden dem Schutz der hinteren Kampfreihe zu übergeben.“
Der Krieger schaute die beiden an und runzelte die Stirn. "Ist das wirklich dein Wunsch ? Sie scheinen mir sehr angeschlagen. Ich kann sie auch zurückbringen lassen?"
Daske schaute auf die beiden Streiter herunter.
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BeitragThema: Re: Der Turm der Dämonen   Der Turm der Dämonen EmptyMi März 12, 2008 9:28 pm

„Nein, antwortete Daske, ich denke nicht, das wir beide wegschicken sollten. Bulgar hat mich gut unterstützt und es wäre undankbar, ihn jetzt sich selbst zu überlassen. Bei Surantor ist das jedoch was anderes. Er erscheint mir zu angeschlagen und mir wäre es lieber, würde er den Turm verlassen.“
„Nun, es ist deine Entscheidung“, murmelte der Führer der Honor, gab einem seiner Reiter hinter sich ein Zeichen und Ritt kurz voran. Surantor wurde auf ein Pferd geholfen und vier Kämpfer der Honor geleiteten ihn hinter die Kampflinie....

Sie hatten die Ebene der Metin geleert. Bulgar atmete schwer. So etwas hatte er noch nie erlebt. Seine Augen suchten Daske, der in diesem Moment von seinem Schlachtross stieg, sich fallen ließ und mit verzehrtem Gesicht seiner Rüstung entledigte. Bulgar sah mehrere Wunden, die jedoch grade von einer Heilerin behandelt wurden. Er selber hatte keine Wunden davongetragen, konnte er doch den Ninjas nur die Pfeile reichen oder Heil und Zaubermittel schnell zu den Kampfern bringen. Früher hatte er sich stark gefühlt. Er war so von sich überzeugt und hier war er nicht mehr als ein Handlanger. „Das ist eine Klasse zu groß für dich“, sagte er zu sich selbst, als das Bild vor seinen Augen zu schwimmen begann....

Eine verlassene Ebene, in leuchtendem Violett, mit blitzenden Edelsteinen in den Wänden, die aussahen wie Sterne, eröffnete sich vor allen Streitern.
„Daske“, fluchte Bulgar, „es ist groß wie ein Scheunentor!“
Die Kreatur war abscheulich. Sie hatte mindestens ein Dutzend schlangengleiche Arme, die sich wanden und um sich peitschten, drei glühende Augen und eine riesige Schnauze mit grässlichen Fängen. Sie ragte hoch über den Boden hinweg. Hinter ihr, am Rande einer Schlucht, stand ein Mann. Bulgar kam er sehr bekannt vor, hatte er ihn doch schon oft im Dorf gesehen. Doch das konnte nicht sein, was machte der Schmied hier?
Der Dämonenherrscher brüllte etwas in einer Sprache, die zu grässlich für Menschenohren war. Er begann mit donnernden Schritten auf ihre Streitkräfte zuzustampfen. Junge Krieger, Sura und auch einige Ninja, die wieselgleich zwischen den Pferden dahinhuschten, stürmten auf den Dämon zu, die Rufe der erfahrenen Kämpfer ignorierend. Der Herrscher streckte seine vielen Arme aus, packte mit seinen Klauenhänden ganze Trupps und schmetterte sie mit zermalmender Wucht gegen die Felsenwände. Die wenigen, die das überlebten, hörte man noch schreien, als sie in den Abgrund fielen. Endlich erwachten die Veteranen aus ihrer Starre, riefen einige Befehle und die Truppen kamen in Bewegung. Bulgar war wie betäubt, brachte den Ninja die Pfeile und den Heilern die Zaubermittel. Vorne tobte die Schlacht. Krieger, deren Schutz grell Blau leuchtete, stellten sich dem Dämonenherrscher mutig in den Weg, hieben und Stachen auf ihn ein, jedoch ohne etwas zu bewirken. Wirbelnde Streiter der Körperlehre drehten sich mit einer nie gesehenen Eleganz mit ihren leuchtenden Klingen durch den Dämon hindurch. Er versuchte, Daske zu finden, doch die Blitze und Feuersäulen, die von den Schamanen aus dem Himmel gerufen wurden, blendeten seine Augen. Aus der dritten Reihe gingen zeitgleich mehrere Hände in die Luft und plötzlich stand die Halle in Flammen. Magiesura, umkreist von glühendheißen Feuerbällen warfen Dunkle Energiebälle auf den Dämon und Feuerball um Feuerball trafen und hüllten ihn in todbringende Magie. HeilerInnen konzentrierten sich immer auf die Schwerverletzten, sammelten ihre Energie und hüllten sie damit ein. Gestärkt und mit neuer Kraft und Mut warfen sich die Krieger wieder ins Gefecht. Ninjas, plötzlich aus dem nichts erscheinend, hieben ihre blitzenden Dolche in seinen Rücken, verschwammen, und kamen direkt vor ihm wieder raus, nur um mit einer akrobatischen Dreifachrolle ihre Klingen noch und noch in den Flammenumtosten Körper des Dämons zu treiben. Hinter Bulgar zischten grün und rotleuchtende Streifen reiner Energie von den Fernkampfninja über seinen Kopf und fanden zielsicher die große Brust des Dämonenherrschers. Tief borten sie sich hinein und die Kraft dieser Treffer lies den Dämon stetig stocken. Langsam, fast in Zeitlupe, gelang es der geballten Streitmacht, den Dämon an den Rand des Abgrundes zu treiben. Kurz stockte er, seine Arme wirbelten und er kippte nach hinten in die Dunkelheit.

Ein Siegesschrei erfüllte die Halle

Bulgar schaute sich um. Restflammen loderten noch auf dem Boden oder schwelgten an gefallenen Soldaten. Heiler, ihrer Kräfte beraubt, sanken ebenso wie die Krieger langsam auf den Boden, wo sie erschöpft liegen blieben. Einzig die drahtigen Ninja blieben noch stehen, doch auch ihre Körper schwankten ob dieser immensen Kraftanstrengung. Stille kehrte ein und nur vereinzeltes stöhnen war zu vernehmen. Langsam, alle Kraft sammelnd, erhoben sich die Heiler und versuchten zu helfen, wo immer sie konnten.
Plötzlich vernahm er ein kratzendes Geräusch. Es schien aus der Schlucht zu kommen. Dort, wo der Dämonenherrscher hineingefallen war. Warnrufe wurden laut und die Kämpfer krabbelten oder krochen vom Rand davon. Ninja griffen ihnen unter die Arme und halfen ihnen auf und brachten sie ein Stück vom Rand weg. Ein schreien, dem gleich, das er am Anfang schon mal gehört hatte, ertönte aus der Dunkelheit. Klauenhände schossen von unten an die Kante. Bulgar sah nur entsetzte Gesichter, egal wohin er schaute.
„Das ist das Ende,“, dachte er,“ warum bin ich nur mitgekommen“. Wimmernd sank er auf die Knie.....


Zuletzt von Fango Bamar am Mo März 17, 2008 11:46 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Der Turm der Dämonen   Der Turm der Dämonen EmptyMo März 17, 2008 11:46 am

„Weg vom Rand“, donnerte eine Stimme, die sämtliche Streiter traf wie ein Peitschenhieb.
Verwirrt zogen sich die wenigen, die noch vorne standen, zurück und schauten auf dem, dem die Stimme gehörte. Der Schmied trat an den Rand des Abgrundes und blickte hinunter auf die Alptraumgestalt, die sich grade die Steilwand hochplagte.
„Ich beschwöre dich“, rief er mit grollender Stimme, „kehre an den Ort zurück, von dem du gekommen bist. Ich bin deiner Knechtschaft leid, und nun werde ich dir meine Magie zeigen.“
„Hinweg!“, befahl der Schmied und verlieh diesem Wort Nachdruck mit einem Schlag seines Hammers, der einen Felsbrocken zerschmetterte.
Der Dämon zögerte, seine grässlich Fratze verzog sich hasserfüllt.
Der Schmied begann anzuschwellen. Mit drei Meter war er furchterregend; mit sechs unglaublich. Der Schmeidehammer in seiner Hand wuchs mit ihm, und der blaue Schimmer, der ihn einhüllte, wurde zu einem Leuchten.
Des Dämons Augen flammten im Irrsinn und er fuhr fort, die Wand hochzuklettern. Fast höflich bewegte sich der Schmied vom Rand weg, spuckte in die linke und in die rechte Hand, und drehte den Hammer, bis er ihn richtig in den Händen hatte.
„Nein“, rief Daske, „ lass ihn nicht auf die Füße kommen!“
Ein schwaches Lächeln huschte über das ehrliches Gesicht des Schmieds.
Der Dämonenherrscher kletterte über den Rand, richtete sich auf und griff nach dem Himmel mit seinem vielen Armen, während er wie ein Wahnsinniger in der grässlichen Dämonensprache brüllte.
Nunmehr holte der Schmied weit aus und schlug ihm den Hammer mitten auf die Brust.
„Hinweg!“ grollte der Schmied lauter als der Donner.
Und wieder schlug er zu. „Hinweg!“
Und wieder. „Hinweg!“
Und wieder. „Hinweg!“
Bulgar erkannte den Rhythmus der Hammerschläge gut genug. Der Mann kämpfte nicht, er hämmerte mit der uralten Präzision eines Schmiedes. Mit jedem Schlag sprühten Funken. Der Dämon wand sich, versuchte seinen Körper vor diesen brachialen Schlägen mit seinen Schlangenarmen zu schützen. Allmählich, wie ein Mann einen großen Stein zersplittert, begann er den Dämon in Stücke zu hauen. Pythongleiche Arme fielen sich windend in den Abgrund. Bulgar sah im Augenwinkel, wie sich jemand dem Rand näherte und erkannte Surantor, der seiner Neugier nicht widerstehen konnte. Wie in Trance ging er immer näher. Bulgar wollte grade Rufen, als der Dämon ausglitt und fiel. Er heulte vor Wut und Verzweiflung. Er stürzte hinunter und glühte in rotem Feuer wie ein Komet. Als er unten in den Boden stieß, peitschte einer seiner schlangengleichen Arme aus und packte Surantor in einen fesselnden Griff. Der gellende Sura wurde mitgerissen, als der Dämon in der Erde versank wie ein Stein im Wasser. Bulgar drehte sich um und übergab sich.
Daske rannte zum Rand und schaute ungläubig nach unten.

Der Schmied war wieder zu seiner normalen Größe geschrumpft und der Hammer lag normal in seiner Hand. Ruhig ging er zu seinem Ofen, den Bulgar in der ganzen Aufregung erst jetzt entdeckte. Ein erneuter Siegesschrei ging durch die Kämpfer und alle umringten den Schmied. Dieser lächelte jedoch nur, „Nun wollen wir beenden weshalb ihr gekommen seid. Ich danke euch für die Ablenkung, sodass ich mich von meinen Fesseln befreien konnte. Dafür hat ein jeder ein Rüstungsteil frei, das ich versuchen werde ihm zu verbessern. Hier gelten andere Gesetze, deshalb benötige ich auch keine der üblichen Materialien. Doch muss ich auch leben, weswegen ich jedem eine gewisse Menge Yang berechnen werde, ob das gute Stück nun verbessert wird, oder kaputt geht.“

Über alle Maßen erfreut über diese Ansprache, stellten sich sämtliche Streiter in einer Reihe. Auch Bulgar durfte sich anstellen, obwohl er sich nicht wohl fühlte dabei. Er hatte ja nichts geleistet, warum sollte er die Früchte dafür miternten? Er schaute in seinen Geldbeutel. „Nun ja“, dachte er unschlüssig, „versuchen kann ich es ja.“
Es schien eine Ewigkeit zu dauern, aber schließlich war er doch an der Reihe. Zweifel plagten ihn, denn viele vor ihm gingen mit gesenkten Köpfen vom Schmied von dannen. Edle Rüstungen, verziert mit magischen Steinen, wurden schon zerstört. Als er an der Reihe war, schaute der Schmied ihm direkt in die Augen.
„Na, junger Krieger?“, dröhnte seine Stimme, „was soll ich dir denn verbessern ?“
Bulgar zog seine Rüstung aus, auf der 2 Steine glänzten. Es war ebenfalls ein Erbstück seines Vaters. Wenn das zerstört werden würde, wie sollte er das je erklären?
Zögernd reichte er dem Schmied das Geld und seine Rüstung....


Zuletzt von Fango Bamar am So März 30, 2008 9:13 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Der Turm der Dämonen   Der Turm der Dämonen EmptyDi März 18, 2008 11:31 am

Das Klingen der Hammerschläge auf seinem Erbstück hallte noch in seinen Ohren, als er seine Rüstung entgegen nahm. Er konnte es kaum glauben. Bläuliche Lichter umtanzten sie und die Geiststeine gefallener Metinsteine funkelten im sanften Dämmerlicht der Halle. Daske kam zu ihm herüber und legte die Hand auf seine Schulter. „Meine herzlichen Glückwunsch, junger Krieger“, sagte er, schob Bulgar etwas vom Schmied fort, damit auch noch die letzten Streiter der Honor ihre Rüstungen verbessern lassen konnten. „Nun wird man dich wohl mit anderen Augen sehen“, lachte Daske, “denn nun bist du ein erfahrener Krieger“. Ein belustigender Ausdruck umspielte seine Augen.
Bulgar aber hatte nur Augen für die Rüstung seines Vaters.

… „nimm sie, Junge“, sagte sein Vater auf dem Sterbebett. Bulgar standen Tränen in den Augen. „Lange hat sie mir gut gedient und viele Schlachten hat sie schon gesehen. Trage sie mit Stolz und..“, ein Husten schüttelte ihn. Als er aufhörte, sprach er weiter. „…die Steine, die du dort siehst. Ich habe sie mit deiner Mutter zusammen aus den verfluchten Metinsteinen geschlagen. Sie geben dir die Fähigkeit, das Sinnen deines Feindes besser zu verstehen und du wirst in der Lage sein, noch bevor er zum Schlag ausholt, diesem Auszuweichen. Auch gegen die hinterhältigen Bogenschützen des Weißen Eid Clans wird dir diese Rüstung gute Dienste leisten“. Seine Stimme verlor immer mehr an Kraft, und die letzten Worte kamen nur noch als ein Flüstern über seine rauen Lippen….

Bulgar schaute auf. Die Umgebung hatte sich geändert. Es war immer noch dämmrig, doch eröffnete sich vor ihm der schmale Grad eines Berggipfels. Sie standen nun wieder vor dem Turm.
„Wie sind wir hierher gekommen?“, fragte er Daske.
„Der Turmschmied war so gütig, uns alle hier abzusetzen.“, antwortete er leichthin.
Bulgar sah viele der Streiter aus der oberen Ebene dem Grad nach unten folgen. Sittsam reihte sich Pferd hinter Pferd und diese endlos scheinende Kolonne verließ den Turm...



...Andererorts:...

...Schweiß rann ihm in seine Augen. Er blickte hoch zu der unbarmherzigen Sonne. Dieser Sommer war zu heiß, die Ernte wird verbrenne, dachte er bei sich. Er leerte einen weiteren Eimer voller kostbaren Wassers auf das Beet aus. Sein Blick wanderte über seinen Garten, sein kleines Haus im grünen und blieb bei seiner lieblichen Frau hängen, die sich grade daran machte, das Unkraut verbissen aus ihrem Obstgarten zu entfernen. Hühner liefen frei herum und der Hund schlief im Schatten der Veranda. Firan seufzte glücklich und ging erneut zum Wassertrog. Er schöpfte grade den Eimer voll, als der Himmel über ihm schwarz wurde, und ein plötzlicher Wind ihn erfasste. Ein kreischen, gleich dem gequälter Seelen, lies ihn zusammen zucken. Seine Augen suchten seine Frau, doch die lag längst angsterfüllt auf dem Boden und versuchte, unter ein Gebüsch zu kriechen. Er lugte an der Überdachung vorbei.
Sein Herz stockte. Ein Drache, größer noch als sein eigenes Haus, überflog mit kräftigen Schwingen das Land …..
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BeitragThema: Re: Der Turm der Dämonen   Der Turm der Dämonen EmptyMi März 26, 2008 2:27 pm

Das Verschwimmen verschwand und sie befanden sich endlich wieder zu hause. Bulgar atmete tief ein und ließ seinen Blick schweifen. Die sanften Hügel seiner Heimat füllten ihn jedes Mal mit einen Gefühl der Sicherheit. Sie hatten den langen Weg durch den Tempel und dem gefürchteten Tal der Orks hinter sich. Er schaut auf Daske, in dessen Augen er ein ähnliches Gefühl zu lesen glaubte.
„Was wirst du tun“, frage er ihn.
„Ich werde erstmal zum Hauptmann gehen. Wir waren lange fort von daheim und ich bin neugierig, ob es Neuigkeiten gibt.“
Er gab Nahima die Sporen und fiel in einen Kanter. Bulgar folge ihm, doch seine Gedanken waren ganz wo anders…

… er wusste nicht, wie lange er schon da gelegen hatte, als er durch einen spitzen Schrei aufschreckte. Er sprang auf die Füße und rannte zum Wasserfall hinüber.
„Feysala“ schoss es ihm durch den Kopf.
Er erreichte schnaufend den Hang und schaute herunter. Wie ein scharfes Messer stach es ihm in seine Brust. Feysalas langen Haare schwammen auf der Oberfläche und ihre Arme bewegten sich nur noch schwach gegen ihren Peiniger. Ein Mensch in dunkler Kleidung drückt sie unter die Oberfläche. Aller Gedanken beraubt, rannte er den Hang hinunter und hörte sich Brüllen. Wirres Zeug, nur dazu gedacht, dem Mörder von ihr abzulenken. Im laufen zog er sein Schwert und mit einem gewaltigem Sprung überwand er die Distanz und prallte auf den Assassinen. Das Wasser schlug über ihren Köpfen zusammen, aber Bulgar krallte sich fest und versuchte den Killer auf den Grund des Beckens zu drücken…

.. Er bekam einen Schlag auf den Rücken.
„Wach auf, junger Krieger. Wie kann man nur so träumen“, scherzte Daske und lachte ihn an. Bulgar sah sich um. Sie standen mitten auf dem Marktplatz, und als hätte er sich von Stopfen in den Ohren befreit, drangen nun auch die Geräusche auf ihn ein. Fisch – und Waffenhändler, junge und alte Krieger, die vor den Schamaninnen mit ihrer Kraft angaben, die sagenumwobenen Sura mit ihren blutigen Armen und flinke Ninjas feilschten und redeten mit dem gemeinen Volk. Bulgars Rucksack war voller Dinge, die auch er gerne loswerden würde. Aber er musste auch seiner Familie einen Besuch abstatten….
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BeitragThema: Re: Der Turm der Dämonen   Der Turm der Dämonen EmptyMo März 31, 2008 6:49 am

Anderer Orts:

…Helle Flammen loderten von den brennenden Häusern auf. Das Licht spiegelte sich in der Kleidung der Sonne, als die Schamanin sich das Geschehen anschaute. Riesig erschien ihr der Drache, doch nicht unbezwingbar. Sie hatte lange gelernt und war in mehreren Zaubern eine Meisterin. „Du hast dein letztes Mahl gehabt, Bestie“, dachte sie sich und ging auf ihn zu…

… Blitz um Blitz zuckte aus der Hand der jungen Frau und schlug in dem Drachen ein. Wolken, glühend rot angestrahlt vom hellen Feuer des brennenden Dorfes, zuckten jedes Mal heftig, als die Schamanin einen Blitzstrahl vom Himmel befahl. Mit ohrenbetäubendem Lärm krachte er in den Drachen ein. Schweiß rann ihr über das Gesicht, und die Kraftanstrengung verzerrte ihre schönen Züge. Wieder und wieder schleuderte sie ihre gesamte Macht auf das Tier, doch hätte sie sie genauso gut gegen ein Bergmassiv richten können. Nichts schien ihm etwas anhaben zu können. Gemächlich, ja fast sanft, hob der Drache seine Klaue und drückte sie der Frau in die Brust. Ein schwall Blut schoss aus ihrem Mund und ihre Augen wurden glasig. Sie versucht noch einen letzten Blitz, doch ihre Kräfte versagten. Der Drache hob sie hoch. Langsam, wie in Zeitlupe, biss er ihr den Kopf ab, und seine Mahlenden Zähne waren noch weithin zu hören …

Bulgar stand vor seinem Haus. Der Garten war gepflegt, der Zaun neu gebeizt. Der Kiesweg war sauber weiß und das Dach mit frischem Ried bedeckt. Heimweh tat sich in ihm auf, aber auch gleichzeitig eine Abwehr. Wie würde Feysala reagieren? Er hatte sie einfach alleine gelassen. Er seufzte, ging durch den Garten und öffnete die Tür. Der Geruch von gebackenem Brot stieg ihm in die Nase.
„Fey?“, rief er verhalten.
Sie kam aus der Küche, gekleidet mit ihrer Schütze, die sie so liebte.
„Ah, hat der Herr den Weg mal nach hause gefunden?“
„Bitte“, sagte Bulgar gequält, „können wir das nicht lassen? Ich war lange weg, auf gefährlicher Reise und ich würde mich gerne ausruhen.“
Sie bedachte ihn mit einem Blick, den die Frauen wohl schon seit Anbeginn der Zeit gelernt hatten. „Deine Einsicht kommt etwas spät, findest du nicht?“, antwortete sie spitz.
„Bitte, Fey, lass mich ausschlafen, und wir sprechen morgen in aller Ruhe darüber.“ Seine Augen flehten sie an, doch was er sah, lies ihn wenig Hoffung auf einen ruhigen Abend haben.
Doch wieder mal überraschte sie ihn.
„Gut, ich nehme an, das ist das vernünftigste.“. Sie drehte ihm den Rücken zu und ging wieder in die Küche. Erneut übermannte ihn die Liebe zu dieser Frau. Wieso machte er auch immer so etwas. Kopfschüttelnd, mehr verärgert über sich selbst, ging er hoch, legte seine Sachen in eine Ecke, zog sich aus und fiel in einen unruhigen Schlummer…

… er spürte einen Schlag in den Magen, seine Luft entwich seinen Lungen. Er wollte tief einatmen, besann sich dann aber, dass er ja noch unter Wasser war. Plötzlich war der Ninja verschwunden, wie in Luft aufgelöst. Bulgar stieß sich vom Grund ab, und schnellte in die Höhe. Er sah Feysala mit dem Kopf im Wasser liegen. Schnell schwamm er zu ihr hin, drehte sie um, und kämpfte sich ans Ufer. Mit der Frau, die er liebte, auf den Armen, rannte er so schnell er konnte in die Stadt zurück. Seine Lungen brannten, seine Arme waren schwer und seine Beine drohten aufzugeben. Doch er biss die zähne zusammen. Feysala musste Leben…

Ein heller Sonnenstrahl drang durch seine Lider. Er blinzelte. Leckerer Brotduft, gemischt mit Kräutertee lag in dem Zimmer. Er schaute auf die Anrichte und sah ein Holztablett. Frische Brotscheiben, dampfender Tee, Honig, Butter und Gelee lagen dort. Sofort meldete sich sein Magen.
Nachdem er ausgiebig gefrühstückt, sich gewaschen und angezogen hatte, blieb er vor der Tür stehen, straffte die Schultern und verließ das Zimmer.
Feysala saß wie immer in ihrem Lieblingssessel, seine Rüstung auf dem Schoß. Mit verträumtem Blick säuberte sie sie grade von dem Schmutz der Reise. Als sie ihn hörte, schaute sie auf und ihr Blick verhärtete sich. Bulgar wand sich innerlich.
„Das kann ja heiter werden.“, dachte er...

„Ritter Daske“, sagte der Hauptmann der Kaiserlichen Garde, „schön dich wieder zu sehen.“
Er ging mit ausgestreckter Hand auf ihn zu, und sie begrüßten sich mit festem Händedruck. Außenstehende würden klar erkenne, das zwischen den beiden eine tiefe Freundschaft bestand.
„Auch ihr seid gegrüßt, werter Hauptmann“, antwortete Daske nicht minder erfreut, „Was gibt es zu berichten? Ich war lange fort und mich dürstet nach Neuigkeiten.“
Das Gesicht des Hauptmannes wurde düster.
„Mit den Reichen ist alles beim alten. Da sind wir keinen Schritt weiter gekommen. Auch die Metinsteine verunsichern immer noch unser Land. Doch eine neue Gefahr scheint hinzugekommen zu sein. Ein Drache treibt hier sein Unwesen. Er hat schon 2 Dörfer südlich der Stadt zerstört.“
Daske sah seinen Freund an, und ihm entging nicht, dass das nicht alles war. „Alles Fredor.. sprich frei heraus, ich weiß, das du mir noch etwas sagen möchtest.“
Beileidig schaute er den Ritter an.
„Setz dich mein Freund“, sagte der Hauptmann, ging zum Schrank, nahm zwei Gläser und schenkte roten Wein ein. Dann trat er zu Daske und setze sich.
„Eisiger Hauch ist tot.“, flüsterte er.
Daske schossen die Tränen in die Augen, ein Stich fuhr ihm ins Herz und seine Hände ballten sich zu Fäusten.
„Wann?“, knirschte es zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen.
„Gestern“, antwortete Fredor unbehaglich, „sie versuchte, das Volk vor den Drachen zu schützen. Er hatte grade das zweite Dort vernichtet. Daske, bitte. Tue nichts Unüberlegtes. Ich gebe dir Männer mit. Wir werden den Drachen gemeinsam töten, und Eisiger Hauch rächen.“
„NEIN“, schrie Daske und sprang auf, "der Drache gehört mir allein“. Tränen der Verzweiflung rannen ihm über die Wangen, sein Atmen ging stoßweise und seine Augen glühten in unendlichem Hass...
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BeitragThema: Re: Der Turm der Dämonen   Der Turm der Dämonen EmptyDo Apr 03, 2008 11:37 am

Daske war aufgewühlt. Er saß in dem Arbeitszimmer seines Freundes und schaute in den Kamin. Das Spiel der Flammen schien ihn ein wenig zu beruhigen.
„Sagt der dritten Kohorte bescheid, ich will sie abmarschbereit in einer halben Stunde auf dem Platz vorfinden.“ hörte er den Hauptmann grade sagen. Eine Tür fiel ins Schloss und eine Hand legte sich auf seine Schulter.
„Wir werden Eisiger Hauch rächen, darauf hast du mein Wort“
Daske schaute ihm dankbar in die Augen.
„Warum ich?“, fragte er.
„Du kannst da nichts für, Daske, nur der Drachengott alleine weiß, warum er sie zu sich geholt hat. Und du hast sie doch gekannt. Hast du wirklich geglaubt, sie würde das Volk im Stich lassen? Und du warst nicht da. Du kannst nicht überall sein.“
Ein schmerzhafter Stich machte sich erneut in seiner Brust breit.
„Ich habe sie in der Stunde ihrer Not alleine gelassen“, flüsterte er, „das werde ich mir nicht vergeben. Sie wollte, das ich bei ihr bleibe, doch mir war der Schmied wichtiger“
Selbsthass sprach aus seiner Stimme und tränen liefen ihm über die Wange.
Fredor stand ruckartig auf.
„Ritter Daske, nun ist keine Zeit für Selbstmitleid. Steht auf, richtet eure Sachen und macht euch abmarschbereit. In zwanzig Minuten will ich euch Kampfbereit auf dem Vorplatz sehen“, sagte er mit fester Befehlsstimme.
Aufgerüttelt sprang Daske hoch und salutierte.
„Jawohl Hauptmann“, sagte er, machte kehrt und trat aus dem Zimmer.

1


„… und dann kamen wir wieder zurück“, endete Bulgar seine Erlebnisse. Er hatte nichts ausgelassen. Weder seine Feigheit, noch den Erfolg, dem ihn der Schmied beschert hatte.
Feysala schaute ihn mit ausdruckslosen Augen an.
„Und für deinen Spaß lässt du mich hier sitzen?“
„Fey, bitte. Nachdem ich das Buch gelesen hatte, konnte ich nicht mehr klar denken“
„Offensichtlich“, ihre Stimme troff vor Sarkasmus
„Das führt zu nichts. Ich habe mich entschuldigt. Rückgängig kann ich es nicht machen, was also willst du noch?“ fragte er sie schroffer, als er es beabsichtigte.
Ihre Mine wurde Hart.
„Wenn das alles ist, was du dazu zu sagen hast“, erwiderte sie trotzig, stand auf und ließ ihn alleine zurück.
Bulgar schaute ihr nach.
„Wieso kannst du nicht dein loses Mundwerk halten“, schalt er sich. Er ging nach oben, holte seine Sachen, die er noch verkaufen wollte und verließ das Haus. Er schaute nicht zurück…

2


Vierzig Mann standen in vier geraden Reihen blitzend in der Sonne. Die Rüstungen und Helme, die Schilde und die Lanzen strahlten eine Kraft aus, die das Reich so stark gemacht hatte. Fredor stand mit Ritter Daske davor, und stolz war auf ihren Gesichtern zu erkennen.
„Ist noch ein Platz frei für einen Streiter, der die Gefahr nicht fürchtet“, sprach eine Stimme.
Daske und Fredor wendeten ihre Pferde und sahen Bulgar angelehnt an einem Baum stehen.
Daskes Augen füllten sich mit Freude.
„Bulgar, du kommst wie gerufen. Und ja.. ich hätte dich gerne an meiner Seite.“, sagte er, während er von Nahima stieg und auf ihn zuging.
„Wie lief es zu hause?“
Bulgars Züge verdüsterten sich, „Frag lieber nicht. Feysala ist total sauer. Und das schlimmste ist, ich weiß nicht mal wirklich warum.“
„So sind die Frauen eben, immer für eine Überraschung gut“, sinnierte Daske.
„Wo wollt ihr hin?“
„Darf ich?“, fragte in diesem Moment der Hauptmann, schob den Ritter zu Seite und ging mit Bulgar ein Stück abseits. Daske schaute den beiden hinterher und je mehr der Hauptmann sprach, umso deutlicher waren die Gefühle auf Bulgars Gesicht zu sehen. Wut, hass, Trauer, all das was er selbst auch empfand. Auch wenn sie sich noch nicht so lange kannten, so durchflutete ihn doch ein starkes Gefühl der Freundschaft zu diesem jungen Krieger.
„Wir werden ihn finden, und ihm alles Leid vergelten, was er dir angetan hat“, sagte Bulgar, als er Daske die Hand reichte, um sein Beileid zu bekunden.
„Danke Bulgar, ich weiß deinen Mut und deine Hilfe zu schätzen. Lass dir ein Pferd geben, denn wahrlich kannst du kaum hinter uns her rennen“

3



Dreimal hatte ihn der störrische Gaul nun schon gebissen. Er war das Reiten nicht gewöhnt, wie die Schwielen am Hintern deutlich zeigten. Unruhig ritt er neben Daske her.
„Wir reiten noch 2 Meilen, dann machen wir Rast für heute.“, sagte der Hauptmann. „Leutnant“, rief er nach hinten, „nehmt euch drei Männer mit, reitet vor und sucht einen guten Platz für die Nacht.“
Sie kamen an eine Waldgruppe, durch die ein kleiner Bach floss. Angestrengt von dem langen Ritt und der Enttäuschung, nichts gefunden zu haben, ließen sich Daske und Bulgar ins feuchte Laub fallen.
„Keine Bange“, murmelte Bulgar, „Morgen werden wir ihn bestimmt stellen.“ Er schaute Daske an und sah die Trauer und Enttäuschung in seinen Augen.
„Ich nehme an, du hast recht“, sagte er ohne Überzeugung…

4



„Der Drache ist auf der anderen Seite des Dorfes“, erklärte Daske, „und verschlingt grade ein Pferd.“
„Ein Pferd? Daske, ist das nicht eine Übertreibung? Wie groß ist das Ungeheuer denn?“
„In etwas der Größe eines Hauses, die Flügel nicht mitgerechnet. Was dachest du, das wir einen kleinen Sonntagsausritt machen, den Drachen im vorbeigehen erlegen und dann genüsslich wieder in den Sonnenuntergang zurückreiten?“, sagte er leicht angewidert.
Bulgar schluckte und starrte ihn an. „Toll, wirklich toll, junge. Halt nächstes mal echt deine Klappe“, murmelte er, als er stampfend zu seinem Pferd ging.


5

Und dann sahen sie ihn auch schon. Der Drache hielt den Pferdekadaver in den Vorderklauen und schlang riesige Brocken herunter.
Fredor musterte ihn. „Also, Drachen können zwar fliegen, aber auf dem Boden sind sie nicht sehr behände. Ich denke, das wird uns zum Vorteil gereichen.“, erklärte Fredor gerade seinen Männern, als Bulgar wieder zu ihnen stieß.
„Wenn wir ihn beim Fressen überraschen könnten, hätten wir wohl eine gute Chance ihn zu töten, bevor er auf uns losgeht.“
„Versucht eure Lanzen in seinen Körper zu rammen. Wenn wir alle von unterschiedlicher Richtung auf ihn einstürmen, sollte es uns vielleicht gelingen, ihn beim ersten Ansturm zu töten. Weicht sofort zurück, wenn die Lanzen in ihm stecken und passt auf, das eure Pferde nicht stürzen.“, sagte Fredor und saß auf.
Daske studierte eingehend den fressenden Drachen.
„Schau“, sagte er leise, „er hat den Flügel erhoben, und wenn er den Kopf senkt zum Fressen, versperren sie ihm die Sicht nach hinten. Das werden unsere beiden Positionen sein. Sieh zu das du außerhalb seiner sicht bleibst.“, er schaute Bulgar an und reichte ihn die Hand zum abschied…
„Viel Glück, mein junger Freund.“, er räusperte, schwang sich auf Nahima und ritt um den Drachen herum.
Bulgar tippte zweimal mit der Lanzenspitze auf den Boden, um Daske anzudeuten, das er Bereit war. Seine Hände zitterten leicht und er holte tief Luft, als er den Pfiff von Fredor hört und seinem Pferd die Sporen gab.
Soweit funktionierte das alles recht gut. Doch der Schuppenpanzer des Drachen war viel zäher, als sie erwartet hatten. Mehrere Lanzen brachen, noch bevor sie in das Tier eindringen konnten, und die Wenigen, die durchgebrochen waren, steckten nicht tief genug drin. Bulgar riss sein Pferd herum und preschte davon. Hinter sich hörte er ein Schreien und als er einen Blick über die Schulter warf, blieb im das Blut in den Adern stehen. Fünf Reiter samt Pferd hüllte der Drache in Feuer und zwei fegte er mit seinem Schwanz wie Grashalme davon. Reitende Fackeln gleich, versuchten sich die brennenden Krieger zu retten. Doch alle kippten wie in Zeitlupe samt den Pferden um und ihre Schreie wurden immer leiser. Dann war Bulgar hinter dem Hügel und die Sicht auf das Grauen versperrt…
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BeitragThema: Re: Der Turm der Dämonen   Der Turm der Dämonen EmptyDo Apr 10, 2008 11:35 am

Er zerrte sein Pferd an den Ohren.
„Der Kampf findet dahinten statt“, brüllt Bulgar.
Das Pferd stemmte die Hufen in den Boden, das Bulgar fast aus dem Sattel flog. Irgendwie gelang es ihm, schuldbewusst dreinzublicken.
Er wendete es und ritt den Hügel wieder hoch.
Dreizehn Kämpfer zählte er noch. Daske war nicht zu sehen. Der Drache spuckte sein Feuer grade auf zwei Streiter des Hauptmannes, als Fredor plötzlich auf dem Rücken des Drachen erschien. Es sah aus, als wollte er bis zum Kopf hoch laufen, doch der Drache schien ihn zu bemerken. Seine Flügel bewegten sich mitmal heftig auf und ab und erzeugten so einen Sog, der den Hauptmann wie eine Feder hoch in die Luft schleuderte. Er drehte sich und fiel mit einem Krachen auf das Scheunendach. Dann war er aus Bulgars Augen verschwunden.
Er hörte Daske den Namen des Hauptmannes rufen und dann sah er ihn auch schon. Furiengleich flog er zwischen den Drachen und den übrig gebliebenen Gardisten und schlug grimmig auf den Drachen ein. Sein funkelndes Nympfenschwert sang das Lied des Todes. Durch die Wildheit des Ritters verwirrt, wich der Drache zurück. Dann war Bulgar ran. Er hatte eine ungebrochene Lanze aufgehoben und ritt nun so schnell das Pferd ihn trug, seitlich auf den Drachen zu. Mit einem ohrenbetäubenden Bersten zerplatze die Lanze bei dem Aufprall und riss Bulgar aus dem Sattel. Unsanft landete er direkt unter dem Kopf des Untiers.
Daske stockte im Angriff, wollte er seinen Freund doch nicht verletzen, doch das war genau das verkehrte. Die Bestie nutze die Zeit und trieb ihre Klaue durch den am Boden liegenden Krieger und schleuderte ihn davon, nur um einen Atemzug später einen Feuerschwall über Daske ergehen zu lassen…

6


Bulgar glaubte stimmen zu hören.. liebliche Stimmen, die ihn einlullten. Doch genauso plötzlich, wie er sich tot sah, war er wieder im Vollbesitz seiner Kräfte. Ein Magisches Licht umspielte ihn, und seine Wunden waren wie durch Geisterhand geschlossen. Er drehte sich um. Eine Schamanin, im hehren Kleide der Katze, stand am Waldrand mit erhobenen Händen und beschwor gerade erneut die heilende Kraft des Drachengottes herab, die sie fast lässig auf den rauchenden Ritter Daske warf. Gestärkt durch die Macht der ungekannten Frau rollte Daske sich aus der Reichweite des Drachen, sprang auf die Füße und machte sich Kampfbereit. Doch das Untier hatte wieder angefangen mit den Flügeln zu schlagen und wirbelte Staub und Äste vom Boden auf, der Windstoß warf viele der anderen Gardisten um. Dann erhob er sich, um in südwestliche Richtung am Horizont zu verschwinden. Ritter Daske jedoch, keiner Worte fähig, drehte sich mit erstauntem Blick um und ging zu der Schamanin. Er fiel vor ihr auf die Knie, nahm ihre Hand und weinte bitterlich….
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BeitragThema: Re: Der Turm der Dämonen   Der Turm der Dämonen EmptySa Sep 06, 2008 4:44 pm

Du solltest Romane schreiben!

Hab mir alles durchgelesen und das hat fast eine halbe Stunde gedauert o.O .
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BeitragThema: Re: Der Turm der Dämonen   Der Turm der Dämonen EmptyDi Sep 23, 2008 12:39 pm

geschichten, die fesseln, sollte man auch an einem stück lesen Smile sonst wären sie ja wohl kaum gut.

danke für das Lob.. ich bin im begriff, sie weiterzuführen.. denn der Drache muss noch gejagd, gestellt.. und vielleicht, wenn möglich, getötet werden.
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